DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/81 VOM 30.01.1981


BOULDER

Seit dem 04.01. schwankte der solare Flux 20 Tage lang um einen Wert von 165 ± 10. Solch lange Ruheperiode der Sonnentätigkeit hat es seit Monaten nicht gegeben, stellt aber etwa ein Jahr nach dem statistischen Maximum des Sonnenflecken-Zyklus 21 nichts Außergewöhnliches dar. Obwohl noch ein weiteres Jahr lang höhere Spitzenwerte auftreten können, verläuft der Trend weiter abwärts. Niedrigerer und weniger schwankender solarer Flux bringt auch niedrigere MUF und kürzere Öffnungszeiten der DX-Bänder mit sich, aber auch stabilere Verhältnisse auf den noch offenen Bändern.

Am 24.01. wurde auch noch mit anhaltenden ruhigen Ausbreitungsverhältnissen gerechnet, doch traten am 25.01. am Sonnen-Ostrand 5 mal kräftige Flares auf, die den solaren Flux von 162 auf 180 ansteigen ließen und auf einen weiteren Anstieg schließen lassen.


BERLIN

Robin Gape, G8DQX, und Chris Trayner von der University of Surrey waren Mitte Januar für eine Woche in Marburg, um dort gemeinsam mit AMSAT-DL am britischen Projekt des UOSAT-Amateurfunk-Satelliten zu arbeiten. Von AMSAT-DL wurde für diesen Satelliten die Baugruppe Batterie-Lade-Regler und die gemeinsam für UOSAT erarbeitete Version des IPS-C-Compiler an die englischen Gästen übergeben.


WASHINGTON

Mit einer karmesinroten 2-Cent-Briefmarke mit dem Bild des Professors Samuel Finlay Morse hat die US-Postverwaltung bereits 1940 dessen Erfindungsgeist und sein Durchsetzungsvermögen gewürdigt. Morse dürfte insofern als einer der Pioniere des Amateurfunks gelten, als dieser mehrere Jahrzehnte lang fast ausschließlich in Morsetelegraphie abgewickelt wurde. Wenn deren Kenntnis auch seither den Amateurfunkprüflingen in aller Welt einen gewissen Lerneifer abverlangt und dies die Entscheidung der WARC Genf 1979 auch weiterhin fordert, so wäre es ohne den Hamburger Telegraphen-Inspektor Fr. C. Gerke doch schlimmer gewesen. Dieser erst hatte Morses Telegraphier-Alphabet, in dem die Buchstaben außer "Punkten" unterschiedlich lange Strich-und Pausenlängen enthielten, zum heutigen Telegraphie-Rhythmus vereinfacht. Erst danach wurden 1848 die früheren optischen Meldeanlagen am Weser-Elbe-Seeweg durch Morsetelegraphen ersetzt. Mit solchen wurde Gerkes Telegraphiealphabet dann nacheinander 1849 von der Preußischen Telegraphen-Kommission, 1850 vom Deutsch-Österreichischen Telegraphenverein und schließlich bei der Gründung der Internationalen Telegraphen-Union, der heutigen ITU, 1865 in Paris international übernommen. Indessen: keine Tafel und keine Briefmarke kündet das Lob des braven Hamburger Telegraphen-Inspektors Gerke, des Wohltäters der Funkamateure und -Profis in aller Welt.


LUXOR

KAØJQC ist das Amateur-Rufzeichen des 34 m hohen Helium-Ballons "Jules Verne", mit dem der 46jährige Maxie Anderson und sein Begleiter Don Ida aus Boulder den Versuch einer Weltumfahrt von Luxor in Ägypten aus unternehmen wollen. Sie wollen sich dabei von der "Jet-Strömung" in 9.000 m Höhe mitnehmen lassen. Anderson hatte bereits 1978 mit dem Ballon "Double Eagle 2" den Atlantik und 1980 mit der "Kitty Hawk" den US-Kontinent jeweils über Strecken von rund 5.000 km überquert, beide Male mit Amateurfunkgeräten für den Notfall an Bord. Zumindestens bei der Atlantik-Überquerung kamen diese nach Ausfall der kommerziellen Geräte auch zum Einsatz.

Alle Funkamateure werden gebeten, im 14-MHz-, 21-MHz- und 28-MHz-Band auf eventuelle Notverkehrsmeldungen von KAØJQC zu achten und sie ggf. telefonisch weiterzuleiten an Robert Rice oder Richard Schwoebel unter der US-Telefonnummer (0 01) 617 275 88 60.


DARMSTADT

Wie aus dem FTZ verlautet, sind die Unterlagen für eine neue postalische "Rufzeichenliste der Amateurfunkstellen der Bundesrepublik Deutschland" an die Druckerei gegangen. mit ihrem Erscheinen kann im April dieses Jahres gerechnet werden. Sie soll auf 1.776 Seiten die Angaben von über 45.000 Amateurfunkstellen enthalten, Die erste derartige Rufzeichenliste der Deutschen Bundespost mit 9.000 Rufzeichen erschien übrigens 1961 und kostete damals ganze DM 1,90.


HAMBURG

Anläßlich der Ausstellung "Freizeit 81" vom 14.-22.02. in Hamburg wird der Distrikt Hamburg in Halle 4 des Messegeländes unser Hobby den Besuchern vorstellen. Täglich von 10:00-18:00 Uhr werden auf Kurzwelle nicht nur CW und Fonie, sondern auch RTTY und auf 2 m und 70 cm auch SSTV vorgeführt. Die Clubstation DLØHMB wird dabei den Sonder-DOK "HMB" führen. Zur Information der Besucher ist ein umfangreiches Programm mit Fachliteratur, Bauteilen, Selbstbaugeräten und CW-Dekoder auf Bildschirm geplant.


FRANKFURT

Ende letzten Jahres ging nach 35jähriger Tätigkeit beim Hessischen Rundfunk OM Wolfgang Conrad, DL1AL, in den Ruhestand. Als Vorstand des nach dem Krieg gegründeten damaligen Hessischen-Amateur-Radio-Clubs war OM Conrad maßgeblich am Wiederaufbau des Amateurfunkwesens in Deutschland beteiligt.


BAUNATAL

Der Kultusminister des Landes Niedersachsen hat am 02.12.1980 den Landesjugendverband Niedersachsen im DARC als jugendfördernd nach § 9 des Jugendwohlfahrt-Gesetzes im Land Niedersachsen anerkannt. Dieser Erlaß gilt für alle Jugendverbände der DARC-Ortsverbände des Distriktes Niedersachsen, außerdem der Ortsverbände der Distrikte Nordsee und Hamburg, soweit diese im Land Niedersachsen liegen.

Das Anerkennungsverfahren dauerte insgesamt mehr als 12 Jahre. Entscheidend zu diesem Ergebnis hat der langjährige Jugendreferent des Distriktes Niedersachsen, OM Udo Hess, DK1GA, beigetragen.


AUGSBURG

Der Vorstand des DARC hat auf seiner Sitzung am 24.01. in Augsburg den Justitiar gebeten, in der März-Ausgabe der cq-DL zu den von den Mitgliedern an den Vorstand herangetragenen Fragen in Verbindung mit dem "Göttinger Urteil" Stellung zu nehmen.


Ende des DL-RS Nr. 5/81 vom 30.01.1981

Bearbeitung und Tippfehler: DC7XJ

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